Sunday, April 22, 2012

Im Zeitraffer

Die Arbeit des Ethnologen ist vielseitig, genau so wie sein Interesse.
Ihn interessiert alles und bei Zeiten nichts anderes als das. 

Und es ist schwer, all dem gerecht zu werden; vor allem auf der ersten Feldforschung, die wir in unserer noch jungen Ethnologenlaufbahn bestreiten.
Aber wir verstehen, in all dem Tohuwabohu und der knapp bemessenen Zeit ganz genau, worum es geht. 

Nämlich ums Neugierig-Bleiben. 
Ums Nachfragen. 
Ums Wundern, ums stete Wundern.
Auch wenn wir nach wenigen Tagen Nyirbator und schließlich Ungarn im Nachtzug wieder verlassen, haben wir Ethnologen-Luft geatmet, haben gerätselt, sind auf der Stelle getreten, haben erfahren, gelebt und verstanden. 

Und wir wundern uns noch immer.
Wir hören nicht auf, und das für immer. 

Denn es gibt noch immer Dinge, die es zu beobachten, zu hinterfragen oder zu belächeln gilt. 
Nicht aus Unruhe, nicht aus Argwohn oder Spott; sondern aus aufrichtigem Interesse am menschlichen Geschehen. 

Eineinhalb Jahre – in Blogs gerechnet: drei – sind nun schon vergangen, eineinhalb Jahre, in denen so viel gewälzt, beobachtet, erzählt und geschrieben wurde. 
Eine Zeit, die vielleicht gerade wegen des steten Bloggens und der vielen Geschichten so schnell vorüber ging.

Geschichten, die jedem von uns widerfahren sind und können; die dem einen vielleicht vertraut und dem anderen phantastisch erschienen sind.
Und doch waren sie gewiss nachzuvollziehen - auch wenn sie nur Gedanken waren. 

Geschichten, erschienen auf diese Weise und in diesem (Blog-)Rahmen, wird es jedoch vorerst nicht mehr geben. 
Allen, die die Reise bis hierhin mitgemacht und der Ethnologie eine Chance gegeben haben, sei aufs Herzlichste gedankt. 
Für Feedback, für Möglichkeiten, für Gedanken, und manchmal auch für Aufregung.  

Es war vor allem eine schöne Zeit. 

Thursday, April 19, 2012

Mit Kek Lang im Wohnzimmer Teil II

Pina Bausch war schon hier, hier, in diesem Wohnzimmer.
Wie wir hat sie hier gesessen, hat gestaunt und gelauscht, und gelacht, denn so wehleidig, traurig und ergreifend die Lieder der Familie Kek Lang sein mögen, so herzlich und voller Freude über unser Kommen sind doch ihre Gesichter.
Ein Lied nach dem anderen singen sie und ein jedes ist ein Geschenk.

Und während wir dort sitzen, erscheint uns unsere Arbeit immer unwirklicher, denn so viel Zeit haben wir schon mit Warten verbracht, und nun erleben wir intensive Momente, die wir kaum beschreiben können. 
Unser verzweifeltes, hochschulgepoltes Strukturdenken, unsere Suche nach der Theorie in der Praxis, - das alles erscheint uns mit einem Male überflüssig, pedantisch, und wir müssen über uns selbst lachen. 
Denn der Inhalt unserer Studien ist der Mensch, und der Mensch wird erst zum Menschen durch die Begegnung und den Kontakt mit anderen.
Beinahe lächerlich scheint da der Gedanke, Konstrukte zu erstellen und ernsthaft mit angestrengtem Gesicht und sich runzelnder Stirn über das nachzudenken, was sich nur in der Begegnung offenbart.

Wir sind verzaubert.
Mit jedem neuen Lied, mit jedem Lächeln, mit jeder Antwort auf die Fragen, die wir stellen.
Diese Fragen, die zunächst auf Französisch übersetzt werden und von Marika auf Ungarisch übersetzt werden, sind schon gar nicht mehr so wichtig. 

Denn so groß die Sprachbarriere zwischen diesen Menschen und uns, den anderen Menschen, sein mag, so gering ist sie doch jetzt, in diesem Moment, in dem wir hier sind und in dem wir spüren, was Leben für sie bedeutet. 

Ethnologen sind Menschen, die sich in anderer Menschen Wohnzimmer setzen, ihre Kamera auspacken, und Lieder aufnehmen. 

Mit Kek Lang im Wohnzimmer Teil I

Wir verlassen Nyirbator im Auto und fahren in ein etwa 10 Kilometer entferntes Dorf. 
Hier, so berichtet Marika uns während der Fahrt, lebt eine Roma-Band, eine Familie. 
Sie nennen sich Kek Lang, und sind bereits in mehreren Filmen aufgetreten.  

Noch sind wir vollkommen eingenommen von den Begegnungen des Vormittags, so viel unerwartete, unvorstellbare Praxis, die sich nach einer Woche der Theorie versteckte. 
Wir wollen unsere Gedanken, unsere Beobachtungen aufschreiben, doch wir haben keine Zeit, und so oder so können wir nicht so schnell schreiben, wie wir wollen.


Miklos vor seinem Haus
Wir biegen in eine Straße ein, die eher einem Feldweg gleicht. Sand treibt über ein angrenzendes Feld und die Kulisse erinnert an einen Western. 
Wir sind im Romaviertel des Dorfes, am letzten Haus der Straße hält Marika.
Miklos wohnt hier, Miklos, der Älteste der Kek Lang-Familie.

Als wir das kleine Haus betreten, werden wir so herzlich empfangen, als seien wir die lang verschollenen Söhne und Töchter der Familie. Nach fünf Minuten halten wir Schnaps und Kaffee in den Händen, ein kleiner Tisch ist zum Bersten beladen mit gefüllten Paprikas, Fleisch und Kuchen. 
Miklos steht in der Tür. 
Man sieht ihm seine mehr als 80 Jahre an, doch in der Hand hält er seine Bratsche wie eine Trophäe, ein Artefakt, das aus ihm einen Künstler macht. 
Als wir uns setzen wollen, schütteln die etwa acht Menschen um uns wild die Köpfe. 
Nein, nein, nein, wir gehen doch jetzt ins Wohnzimmer nach nebenan, nach nebenan, da wird jetzt Musik gemacht!
Sie lachen. 

Ein bisschen perplex verlassen wir Miklos Haus und folgen der Straße zum übernächsten Haus. Alle, die hier wohnen, sind miteinander verwandt. 
Wir betreten ein buntes Wohnzimmer, werden auf Stühle gelotst, wir bekommen einen neuen Schnaps, schütteln neue Hände, sehen neue Gesichter, hören neue Geschichten und verzweifelt versucht man, uns den Familienstammbaum zu erklären.
Was wir uns merken können: alle hier sind mit Miklos verwandt. 
Einige von ihnen heißen sogar so. 

Und dann beginnen sie bereits, zu singen. 
Ein jeder von ihnen hält irgend ein Instrument in seinen Händen, einige singen hohe Töne, andere singen tiefe Töne. Einige Frauen stehen da, beobachten uns und wenn wir nicht aufpassen, schenken sie uns Schnaps nach. 
Immer mehr Menschen kommen in das Haus von Miklos Sohn. Sie kommen, stellen sich in die Tür, steigen ohne Probleme in die Lieder mit ein, rufen, heben die Hände, tanzen. 
27 Menschen sind es schließlich, die diese Musik hier mit uns leben, das Thermometer im Wohnzimmer der Kek Lang-Familie zeigt 33 Grad an.

Die deutsche Art zu tanzen

Wir erreichen Nyirbator, unser ungarisches Feld, am frühen Abend. Wenn wir es nicht besser wüssten, könnten wir diese Stadt an der unagrisch-rumänischen Grenze für ein französiches Dorf halten. Marika, unsere Kontaktperson, holt uns vom Bahnhof ab. Sie spricht Französisch, - ungeachtet der Tatsache, dass wir kaum im Stande sind, ihr zu antworten oder sie gar zu verstehen. 
Im alten Kloster Nyirbators kommen wir unter. Wurstbrote wurden geschmiert und aufs Neue hören wir die sagenhafte Geschichte vom erlegten Drachen. 

Nyirbator: Ein bisschen Frankreich in Ungarn
Bereits am nächsten Morgen stehen wir um sechs Uhr frierend im Kreuzgang.
Denn es ist Ostern und die gläubigen Ungarn bringen ihre Osterkörbe, um die Brote, das Fleisch und den Käse segnen zu lassen.
Doch es ist nicht nur Ostern, es ist auch der Internationale Tag der Roma. Und aus diesem Grund findet am späten Vormittag ein Begrüßungskonzert der Gipsies für uns statt. 

Wir sind nervös, als wir durch Nyirbator fahren und schließlich vor dem Kulturzentrum der Roma Halt machen; hier, und jetzt, beginnt das Feld.
Noch immer können wir keine der Sprachen sprechen, die sie sprechen. Wir müssen uns in unserer Verständigung ganz auf unsere Hände, auf unser Lächeln und unsere Augen verlassen; schüchtern und ein bisschen ungelenk sitzen wir da, im Kulturzentrum, schütteln Hände, lächeln verlegen, uns gegenüber sitzen die jugendlichen Roma und wieder wissen wir nicht genau, wo wir beginnen sollen. 

Die Roma wissen es. 
Ein Vater und seine Tochter stehen auf der Bühne; sie singen die Hymne der Roma, heute am Internationalen Tag der Roma. 
Und man kann von Hymnen denken und halten, was man will, doch es ist wohl dieser Moment, es sind wohl diese zwei Minuten, die die Starre von uns lösen, die Gänsehaut entstehen lassen und Schüchternheit vergessen machen, denn selten haben wir ein so stolzes, so schönes und so trauriges Lied gehört.
Beinahe hatten wir vor lauter Theorie die Menschen vergessen, wegen denen wir hier sind.

Schnell spielt eine Band nach der anderen, die Jugendlichen tanzen in ihren traditionellen Kleidern, wir staunen, machen Videos, bekommen erneut Gänsehaut, vergessen die Theorie  und beginnen, mit ihnen zu tanzen. 
Zunächst langsam und ein bisschen unrhythmisch, aber nicht weniger unterhaltsam, denn sie lachen über uns. 
Über uns, die komischen Deutschen, die ihre Füße nicht zu bewegen wissen wie sie, die komischen Deutschen, die noch eben wie die Hühner auf der Stange saßen und nun in merkwürdiger Haltung und mit fremden Bewegungen tanzen. 
Und doch halten wir uns an den Händen, einige der Mädchen kichern, sie sehen nicht älter aus als 14, ihre Körper bewegen sich im Takt und wir kommen uns noch staksiger vor, doch wir tanzen.  

Als Marika uns erklärt, wir müssten nun gehen, sind wir aus der Puste und verstehen nicht genau, wohin wir fahren. 
Wir wollen weiter tanzen, denn deshalb sind wir schließlich hier.  
Mittlerweile lacht man nämlich auch nicht mehr so sehr über unsere Art zu tanzen, sondern lächelt uns zu. 

Sunday, April 15, 2012

Musik, Schnaps und fehlende Worte


Ethnologen sind Menschen, die wissen, wo und wie man beginnt.
Da wir uns noch in der Ausbildung befinden, brauchen wir ein wenig Zeit, - ewas mehr Zeit, als wir selbst dachten. 
Und so wälzen, verwerfen und nehmen wir in den kommenden Tagen Fragen und Gedanken auf, und treffen immer wieder ungarische Musiker und Anthropologen, um mit ihnen unserem Thema näher zu kommen. Sie halten kleine Reden, erklären uns die Instrumente, die sie mit sich tragen, spielen auf ihnen, wir stellen Fragen und erhalten Antworten, die neue Fragen und Gedanken auslösen.
Ungarn unlimited: Länderkunde spezial
Wir sind gefangen in einem Netz von Vermutungen, Bestätigungen und falschen Vorstellungen; Begeisterung löst Ratlosigkeit ab und so schön die Abende doch sind, an denen wir diskutieren, singen, trinken, so kopflastig und theoriebeladen sind wir doch zur gleichen Zeit. Die Qualität unseres Ungarisch ist nach wie vor von bescheidener Natur und so nah wir der Kultur sind, so groß ist doch die Sprachbarriere. 
Ein Tablett mit Schnaps geht um und wir husten und lutschen Bonbons.
Als wir uns auf den Heimweg machen, verlaufen wir uns; irgendetwas haben wir uns anders vorgestellt.

Doch all die Irrungen und Wirrungen theoretischer Anschauungen und großer Überlegungen enden am kommenden Samstag, dem Tag, an dem wir uns auf den Weg ins tatsächliche Feld machen. 

Unser Feld liegt in Nyirbator, einer ost-ungarischen Kleinstadt nahe der Grenze zu Rumänien.
Dort, so verriet man uns, gebe es nicht nur viele Gipsies, dort sei es auch kalt, unter 0 Grad, einen Drachen habe man einst getötet, in Nyirbator.
Wir können uns nichts von all dem vorstellen; es ist, als versuche man, sich einen schwarz-weiß-Film in Farbe vorzustellen.
Deshalb warten wir auf den Moment, warten mit unseren Fragen auf Antworten.  
Mit einem rumpelnden Intercity verlassen wir Budapest und rauschen über Dörfer, Städte, Wiesen und Felder, durchqueren die halbe Republik, sehen die Unterschiede zwischen Stadt und Land, zwischen einer Hauptstadt und den Dörfern.
Die Fragen in unseren Köpfen stehen in unseren Feldnotizen an oberster Stelle und manchmal wundern wir uns über das, was geschieht.

Denn wir sind nun die Menschen aus den Büchern, die in die Kultur eintauchen, die suchen und versuchen, die Fragen stellen, die entdecken, und die manchmal scheitern.  

Thursday, April 5, 2012

Theorie und Praxis: Das Ethnologie-1x1

Eine Feldforschung zu unternehmen, ist fester Bestandteil der Ethnologie und bewährter Vorgang zum Verständnis einer Kultur. 
Empfohlen wird, mindestens ein Jahr lang an einem Ort zu sein, um Menschen und Gewohnheiten kennen zu lernen, um vertraut zu werden und zu sein, um zu verstehen. 
Schon im ersten Semester wird der angehende Ethnologe mit Begriffen der Teilnehmden Beobachtung und mit Erzählungen von Malinowski, Levi-Strauss oder eigenen Dozenten konfrontiert und auf diese Art der Kulturerschliessung vorbereitet. 

All dies war uns so geläufig; es ist das 1x1 der Ethnologie. 
Und auch, wenn wir uns nicht verrechnen, müssen wir es doch hier, in Ungarn, noch einmal durchgehen.
Wir wissen, dass wir nicht vorpreschen sollen in das Leben anderer, wir wissen, dass der Mensch sensibel ist und dass wir einfühlsam sein sollen.
Wir wissen, dass man eine Feldforschung vorbereiten und planen kann, und dass sie im Endeffekt doch ganz anders verlaufen kann, - dass sie sogar fehlschlagen kann.
Wir wissen, dass die Besonderheiten in den kleinen Dingen liegen können und dass wir vieles oft nicht sehen. 
Wir wissen, dass wir fragen sollen, dass wir nie aufhören sollen, neugierig zu sein.
Aber in diesem Moment sind wir diejenigen mit dem für alle sichtbaren Fragezeichen über den ratlosen Köpfen.  

Denn all das ist Theorie und wir stehen nun hier und sind ein bisschen unschlüssig. 
Unschlüssig, denn so viel haben wir in drei Semestern gelesen und so einfach wir die gelesenen Seiten hinter uns liessen, so sehr verstehen wir doch jetzt, wie viel Arbeit hinter einer jeden Seite steckte. 
Es ist wie bei einer Gleichung, die uns in ihrer Lösung vollkommen einleuchtend erscheint. Doch jetzt, wo wir am Zuge sind, ist uns bereits die kleinste Variable unbekannt und das Herangehen - geschweige denn das "Lösen" - fallt uns schwer. 
Vom Lösen müssen wir uns generell verabschieden. 
 
Doch der Respekt vor unserer Aufgabe wächst und wir wissen nicht, wo wir beginnen sollen. 
Während wir uns gestern noch in touristischer Manier auf Budapester Pflaster bewegten, sind wir heute, keine vierundzwanzig Stunden später, eingetaucht in eine Welt, in deren unsichtbar gesponnenen Fäden wir uns verstricken und verheddern.  

Kultur ist ein Eisberg; nur 20 % sind sichtbar, und sagenhafte 80 % liegen versteckt unter der spiegelglatten Oberfläche des tückischen und fabelhaften Kultureismeeres. 
Was wir vorher bereits wussten, wird uns nun aufs Neue deutlich, und auch wenn wir uns ärgern, ist es nötig, ein weiteres Mal die Kluft und die Verbindung zwischen Theorie und Praxis zu verstehen.

Viel Geld und scharfes Essen

Den ersten Tag unserer Exkursion verbringen wir in Budapest. 
Unser Dozent hat die Kontakte, die uns noch fehlen, doch sie kommen uns gelegen, denn im Atelier einer befreundeten Kűnstlerin können wir unser Gepäck ablegen und uns die Stadt erschliessen. 
Budapest: Wie Madrid. Nur anders.
Auf unsere Müdigkeit nehmen wir selbst schon bald keine Rücksicht mehr, denn die Hauptstadt Ungarns ist so anders und so vertraut zugleich. 

Neugierig schlendern wir durch die Strassen, essen Eis, stöbern durch kleine Läden, bestellen ungarisches Essen und verbrennen uns die Magenwände, denn man isst hier gerne scharf. Die Sonne scheint und schnell stellen wir fest:
Hier ist es wie in Madrid. 
Nur anders.

Anders ist zum Beispiel die Sprache.
Diese Sprache, die wir nicht verstehen können. 
Es ist schon lange her, dass wir in einem Land waren, in dem wir nichts verstanden haben. 
Kein Wort, weder geschrieben noch gesprochen, kann irgendwie erkannt werden. 
Alles klingt so, als würden Laute verschluckt, und während wir uns in touristischer Erklärungsnot ins Englische flüchten, winken die Ungarn ab, lächeln und verstehen uns doch irgendwie. 
Sie kennen das. 
Sie verstehen auch, dass wir mit ihrer Währung ein Problem haben; denn es sind hohe Zahlen, mit denen man in Ungarn rechnet, wir müssen alles durch 30 teilen, haben 10000er-Scheine in den Händen, die viel zu schnell verschwinden und sich in Kleingeld auflösen, in 500 oder 200 Forint. 
Wir sind langsam und während wir umständlich mit den Scheinen hantieren, rechnen, uns verrechnen, von Neuem anfangen, und über Pennymärkte und deutsches Hasenfutter stolpern, geht ein ganzer erster Tag zu Ende. 
hier Buda, dort Pest

Schliesslich sitzen wir wieder in einem Zug, der uns nach Velence bringt, einem Vorort, wo wir übernachten werden. Aufs Neue helfen uns Freunde unseres Dozenten, und ihre Hilfe erleichtert uns vor allem das Ankommen in diesen Tagen.
50 Minuten brauchen wir, um den Stadtkern zu verlassen, denn Budapest ist gross und besteht aus mehr Stadtteilen als Buda und Pest. 

Als wir unser Hotel betreten, müssen auch wir unser Bild von Feldforschungen, von Ungarn und von Studententarifen revidieren; wir hatten nicht mit einem Swimmingpool und Einzelzimmern mit Bad, Doppelbett und Seeblick gerechnet. 
Dankbar fallen wir in die Betten und beginnen den nächsten Tag mit den ersten vorsichtigen Schritten im ethnologischen Feld.