Thursday, March 8, 2012

Marburg im Frühling


Der Frühling kommt und macht Marburg zur schönsten Stadt der Welt; denn die Idee einer wärmeren Jahreszeit lässt uns frohlocken, lässt uns durch die Ober- und Unterstadt treiben und beinahe haben wir gar nicht mehr gewusst, dass es tatsächlich Zeiten gibt, in denen sich der Nebel lichtet, Zeiten, in denen wir keine Jacken tragen müssen, Zeiten, in denen die Luft nach Veränderung riecht.

Der Frühling steht dieser Stadt so unendlich gut und ist die willkommene Abwechslung eines langen und tiefen Winters. 
Eines langen und tiefen Wintersemester, - das nun vorbei ist. 
Das Wintersemester, mit seinen unzähligen Schrecken in Form von Klausuren, Referaten und frühem Aufstehen zu Zeiten, in denen die Welt um uns noch dunkel war und es schien, dass der Rest von uns noch schlief. 

Wie zu jedem Beginn einer neuen Jahreszeit, scheinen uns die Vorzüge der Vergangenen belanglos. 
Wer möchte Weihnachten feiern, jetzt, wenn alles danach aussieht, grün zu werden. 
Wer möchte Schlittschuh laufen, wenn man auf den Lahnwiesen bereits annähernd in den Genuss einer wärmenden Sonne kommen kann. 
Wer möchte Plätzchen essen, jetzt, wenn man doch genau so gut Eier färben kann. 

Die noch andauernden Ferien sind kürzer als wir dachten; sie enden in den Osterfeiertagen und die liegen bereits in beschaulicher Nähe. 
Doch es stört uns kein Bisschen.
Auch, dass mit dieser wärmeren Zeit ein neues Semester beginnt, schreckt uns nicht ab; ein neues Semester, mit Klausuren, Referaten und Hausarbeiten. 
Mit einer Europameisterschaft und Olympischen Spielen. 
Ein Grill-Semester. 
Ein Semester, das kürzer und schneller vergeht als der lange Winter. 
Ein Semester mit Ferien, die gefühlt ein halbes Jahr dauern. 

Und doch ist dies alles nichts gegen das Hochgefühl der ersten Frühlingstage; nichts gegen die Vorfreude und die Verwunderung, wenn der Mensch aus seinem Winterschlaf erwacht und fest stellt, dass die Welt ihm stets Neues und doch Vertrautes bietet. 

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