Wednesday, December 28, 2011

Zwischen den Jahren

Weihnachten ist vorbei.
Silvester liegt vor uns.
Wir befinden uns in der Zeit, die man zwischen den Jahren nennt.
Das ist eine etwas ratlose Zeit, eine Zeit, in der wir uns Fragen stellen und die Stirn runzeln oder den Kopf schütteln.
Wir fragen uns, wieso die Zeit so schnell vergeht, warum es so warm ist, und wieso wir an Weihnachten eigentlich immer so viel essen, auch wenn wir schon vorher wissen, dass es uns ärgern wird, - und dass es dennoch so geschehen wird.

Wir sprechen nicht gerne darüber, denn niemand entpuppt sich gern als Vielfraß, - dennoch erwähnen wir das leidige Weihnachtsfestmahl öfter als wir es vorhatten, so als müssten wir uns rechtfertigen, so zugeschlagen zu haben.
Es ist Gula, die Todsünde der Völlerei, die uns ein schlechtes Gewissen empfinden lässt, - dabei sehen wir uns doch selbst viel lieber als Gutmenschen anstatt als Sünder.
Aber die Zeit des Sündigens ist vorbei, denn  ein neues Jahr steht vor der Tür und wir müssen überlegen, was es an Neujahr zu essen gibt.

Ein neues Jahr.
Es liegt vor uns.
Ein altes, verbrauchtes, erlebtes Jahr liegt hinter uns.

2011 ist viel passiert, wir haben gelernt und Fehler gemacht, sind gereist und geblieben, haben geschwitzt und gefroren, uns ausgeschlafen und verschlafen. Und stellen fest: wenn man das Jahr in Sommer- und Wintersemester unterteilt, geht es auch vorbei. 
Es geht ganz schnell vorbei, denn man steht ja nicht still, man lernt und erholt sich, belohnt sich für Dinge, die man nicht getan hat, und plant Dinge, die man zu tun gedenkt.
Wir kennen Marburg zu allen Jahreszeiten, kennen es im Schnee und kennen es im Hochsommer, kennen es im Nebel und im Regen.
Und wir mögen es, kehren zurück, in den Winter, in den Januar, zum Anfang eines neues Jahres, dessen Winter bald vorbei und vielleicht vollkommen ohne Schnee daherkam und verging. 

Wednesday, December 21, 2011

Der Ethnologe bleibt

Wenn Marburg zur Geisterstadt wird, ist entweder Semesterende, - oder Weihnachten.
Zu Weihnachten, wenn der Großteil der eigentlichen Bewohner nicht mehr zugegen ist, sich verflüchtigt, in bekannter Regelmäßigkeit das Weite, nämlich die Heimat, sucht. 
Es sind die Zeiten, in denen selbst die Oberstadt ihre klaustrophoben Züge verliert, in denen Parkplätze erstaunlich frei und das Hörsaalgebäude hell und leer ist.

Weidenhausen: Es ist still. 
Die Leere kommt so überraschend und berechenbar zugleich wie es die Ebbe am Meer tut; Straßen werden scheinbar größer, man bekommt einen Platz im Café oder im Oberstadtaufzug, der zuvor immense Lasten in die Höhe oder in die Tiefe beförderte.
Still ist es in den Seminaren, in der Phil-Fak oder in der Mensa, wo man nun sogar zur Rush Hour vollkommen bequem daherkommen und speisen kann, ohne dass man lange Warteschlangen oder Nahrungsengpässe befürchten müsste. 
Die Lichter im Studentendorf werden immer wenigere. 
Einige Studenten haben bereits vor einer Woche die Stadt verlassen, tagtäglich folgen ihnen weitere; man erkennt sie an den großen Rucksäcken und der üblichen vorweihnachtlichen Hektik, die ihnen im Gesicht geschrieben steht. 
Vielleicht ist gerade das das Fabulöse an Weihnachten; dass so vielen das Gleiche geschieht. 

Der Ethnologe hingegen hält sich zurück. 
Er stürmt keine Busse oder Züge. 
Er bleibt, bleibt bis zum 23. Dezember, mehr aus Neugierde als aus Pflichtbewusstsein.
Denn am Freitagmorgen um 8.30 Uhr finden noch Veranstaltungen statt, Veranstaltungen mit Anwesenheitspflicht, was man an dieser Stelle als unmenschlich oder als Herausforderung sehen kann. 

Der Ethnologe bleibt, nicht aus purem Strebertum. 
Sondern weil es ihn brennend interessiert, wer - außer ihm - am 23. Dezember um 8.30 Uhr in eine Vorlesung geht. Und ob diese anders verlaufen wird, weil am nächsten Tag Geschenke getauscht und Braten gegessen wird. 
Und gerade das ist doch der Trumpf der Geisteswissenschaften; dass man sie nämlich zu jeder Zeit an jedem Ort (gedanklich) anwenden kann, und dass die Neugierde die Faulheit besiegt ...  Bis sich schließlich auch der Ethnologe aus traditionell-familiären Gründen zurückzieht und das Weite, die Heimat nämlich, sucht. 

Thursday, December 15, 2011

Das Sinneskarussell

Wir erschließen die Welt mit unseren Sinnen.
Doch gerade in der Weihnachtszeit werden wir sinnlich überfordert, - so oder so werden wir in dieser Zeit überhaupt überfordert: es sind nur wenige Wochen, die recht überschaubar, doch mit einem Male gefüllt werden mit Weihnachtsfeiern und Einkäufen, mit Referaten, Hausarbeiten, Konzerten, Vorträgen – oder einfach mit der Tatsache, dass bald Weihnachten ist.
Denn eigentlich ist mein Dezember nicht anders als mein Mai oder mein September.
Aber der Stempel „Weihnachten“ lässt uns wahnsinnig werden.
Wir haben noch nicht einmal Zeit, uns über die Schneelosigkeit des Marburger Dezembers 2011 zu wundern.

Der Weihnachtsmarkt:
Ein Ort der Reizüberflutung
Vom Sommer verwöhnt, klagen wir über die eine Hälfte des Tages, die in kompletter Dunkelheit verschwindet, und über die andere, die viel zu früh beginnt und aufhört.
Der Tag hat nach wie vor 24 Stunden, aber wo sie geblieben sind, bleibt fraglich. 

In der Weihnachtszeit werden wir mit einem Male panisch. 
Wir werden wach, denn ähnlich einer biologischen Uhr schlägt die Stunde der Endjahreszeit. 
Wir kennen die Indikatoren dieses Glockenschlags: Überall glitzert, duftet und klingt es.
Ein Spaziergang über den Weihnachtsmarkt verlangt uns einiges ab; hier duftet es nach Ofenkartoffeln und Bratwürsten, dort nach Waffeln, Crêpes, gebrannten Mandeln, Schokobananen und Glühwein. Dicht an dicht stehen wir mit Anderen, kaufen, knabbern, suchen und fühlen.
Wir sehen Dinge, Menschen, Waren, - Preisschilder; hören Weihnachtsklänge, Straßenmusiker und schrille Kaufhausmusik.
All dies vermischt sich zu einem wenig sinnlichen Brei und unsere Konzentration wird auf eine harte Probe gestellt.

Die Zeit der Ankunft, der Advent, hat so wenig Besinnliches.
Und doch werden wir scheinbar unbewusst auf die Stille vorbereitet, wir verlangen nach Ruhe, nach dem 24. Dezember, wenn der Spuk vorbei ist und es uns mit einem Male beinahe lächerlich vorkommt, dass wir so umher eilten und uns von fremden Mächten treiben ließen. 

Doch vielleicht ist gerade das Teil des Sinneskarussells, das sich und uns alljährlich dreht.  

Wednesday, December 7, 2011

Nichts im Kühlschrank? | Hohe Rechnung?

Wir helfen euch, Strom zu sparen, - und wer erfolgreich ist, kriegt sogar einen neuen, stromsparenden Kühlschrank mit dazu, damit im nächsten Jahr das Geld für Nahrung drauf gehen kann!

Für nähere Infos einfach auf "Kühlschrank" klicken! 
Wir wünschen euch viel Erfolg!

Grüne Grüße aus der Küche

Das Konzept der Wohngemeinschaft ist eines der beliebtesten unter Studenten; man lebt zusammen, isst zusammen, lacht zusammen, weint zusammen, … vielleicht. 
Es gibt die Zweck-WG, in der man sich kaum zu Gesicht bekommt und möglicherweise nicht mehr über den anderen weiß als den Namen auf dem gemeinsamen Klingelschild. Es gibt die Familien-WG, in der feste Essenszeiten und klare Regeln herrschen.
Und es gibt sehr viel dazwischen.
Welches Stadium auch immer erreicht wird, - eines ist gewiss: man zahlt weniger Miete, denn man teilt sich Lebensraum.

Die Erfahrungen, die dabei gemacht werden, wenn mehrere Menschen zusammen leben, die der Kindheit näher als der Eigenständigkeit sind, sind unzähliger und bunter Natur.
Dass man Weißes nicht mit Buntem wäscht, zum Beispiel. 
Dass man feuchte Wäsche nicht ein paar Tage in der Waschmaschine liegen lassen sollte. 
Dass man nicht alles einfrieren kann. 
Dass Putzpläne manchmal nicht überbewertet werden können. 
Dass deinen Mitbewohnern schmeckt, was du kaufst, - auch bevor du es selbst gegessen hast.
Oder dass Ananassaft schwarz wird, wenn er nur lange und weit genug im Kühlschrank steht. 

Gerade Küche und Badezimmer mutieren zum ungewollten Ort der Experimente, zum Laboratorium der vergessenen Dinge, zum Exil der grün-flauschigen Wahrheiten. 
Aber was im ersten Augenblick Nase und Augen verschreckt, was Ärger oder Verzweiflung aufkommen lässt, mag gerade zu den Dingen zählen, die das Leben in einer WG so nett machen. Zu dieser Einsicht benötigt man möglicherweise Zeit, vielleicht eine Woche, ein halbes Jahr, zehn Jahre - oder mehr. 
Und sicherlich zählt grüner Flausch nicht allein zu den Symptomen eines bunten Kommunenlebens, genau so kann er Alleinwohnenden widerfahren - doch weiß man in einer WG nie genau, wer den grünen Gruß verschickte. 
Oder vergaß. 

Thursday, December 1, 2011

Die Macht des Apfels

Unsere Welt ist eine schnelle. 
Wie ein System unsichtbar gesponnener Fäden, an denen wir gezogen werden; Pole, Magneten, die uns mal hierhin, mal dorthin ziehen, beinahe unvorhersehbar für uns selbst. 
Alltägliche Phänomene wie Rush Hour, Fast Food und Midnight Shopping kann man auch in Marburg beobachten. 
Es ist kein Zufall, dass all diese Bezeichnungen in Englischer Sprache sind, - unsere Welt wächst zusammen: Wir gehen in die Sneak-Preview, nicht etwa in die Überraschungsvorführung. Wir kaufen Coffee-to-go, keinen "Kaffee zum Mitnehmen". Wir leben in Apartments und Lofts, nicht in "großzügigen Wohnungen" oder "zu Wohnungszwecken umgebauten ehemaligen Industrieflächen". Googeln ist das Wort des Jahrzehnts. 
Regelmäßig stellen wir fest, dass die Zeit immer schneller vergeht. Sonntags langweilen wir uns trotzdem. 

Der Apfel kann alles. 
Ein steter Begleiter und Vorantreiber der Veränderungen, die wir erleben, ist die Technologie. Und gerade vor Weihnachten überstürzen sich jene Anbieter mit Angeboten, Sparvorschlägen und anderen unverbindlichen, vollkommen rationalen Argumentationen, die natürlich nur zufällig gerade jetzt ausführen, weshalb ausgerechnet dieses Handy zu Weihnachten unter den Baum muss. 

Ein Handy muss heute mehr können. 
Man geht damit jetzt auch ins Internet. 
Ins Internet, an diesen visuellen Ort, an dem meine Oma noch nie war. 
Man erledigt dort sein Online-Banking, man kann dort Fahrkarten kaufen und Zugfahrpläne checken.
Wenn man einen Vertrag mit einem Mobilfunkanbieter - ein Wort, das sicher bald ersetzt werden wird, durch ein anderes, schnelleres, englisches Wort - abschließt, sind viele Flats darin enthalten, Flats, damit man so viel ins Internet gehen kann und sich die Augen verdirbt auf den kleinen Bildschirmen. 

Das iphone ist nur eines dieser multifunktionalen Superhandys. 
Es ist vielleicht das multifunktionale Superhandy. 
Es kann alles
Das setzt voraus, dass man auch alles will. 
Aber wenn man schon dabei ist, guckt man dann eben via iphone im Internet, geht zu facebook, wo die eigenen Freunde visuell und digital in bester Bildqualität aufgelistet sind. Man postet, schreibt private messages und ist im Chat unterwegs. 
Die Welt, sie liegt in unserer Tasche. 

Und so sehr wir es kritisieren, so sehr fasziniert es uns auch. 
Wer es nicht mag, hat es nicht; - wer es hat, der wird es lieben. 
Eine typische und nachvollziehbare Argumentation der Apple-Vertreiber. 

Und kann es sein, dass sie Recht haben?

Ist das iphone - stellvertretend für alle ständig erneuerten Technologien dieser Welt - die Garantie für ein mondänes Dasein?
Oder doch eher die Innovation, die uns Utopien näher bringt?
Ist es das enfant terrible eines technologischen Zeitalters, das uns auch vollkommen isoliert noch glauben lässt, alles zu haben? 
Oder ist Qualität eine Tatsache, die man nicht leugnen kann? 
Haben wir bloß noch nicht erkannt, wie unglaublich gut und schnell es ist, dieses Apfelphone, das so vieles kann, und in sich das gesamte Universum trägt?
Haben wir noch nicht begriffen, wie wichtig es ist, immer und überall verfügbar zu sein?

Es gibt Trends, die nicht aufzuhalten sind, mag da der Ein oder Andere sagen. Trends, die zu Zuständen und Lebensformen werden. 
Es wird nur noch eine Frage der Zeit sein, bis wir alle mit Smartphones, Touchscreen und unzähligen Apps durch die Welt spazieren. 
Aber im Urwald sind wir aufgeschmissen. 


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Bildnachweis: apple: 
http://ilovemiphone.files.wordpress.com/2009/11/apple-wallpaper-for-iphone-4.jpg

Sunday, November 20, 2011

Leben und leben lassen

Der Beruf des Kellners ist schwierig. 
Schwieriger, als man es sich vorstellen mag. 
Denn ein Kellner hat auch nur zwei Hände, braucht aber in der Regel drei Zusätzliche. Wie viele andere Erdenbürger hat er einen Gleichgewichtssinn, der auch bei ihm im Ohr sitzt, und doch braucht der Kellner - gerade wenn es darum geht, ein gut gefülltes Tablett mit Heißgetränken auszubalancieren -, ein bisschen mehr Gleichgewicht. Schon allein diese Disziplin schließt es aus, dass ich jemals als Kellner mein Geld verdienen werde. 
Mein Studiengang schließt es nicht aus.

Einem guten Kellner sieht man nicht an, dass er gerade arbeitet. Das gilt ebenso für jeden anderweitig Bediensteten im öffentlichen Service. Und man kann sich vorstellen, wie schwer es ist, acht, neun oder zehn Stunden am Tag Wildfremden gegenüber freundlich, hilfsbereit und untertänig zugleich zu sein. 

Der Kunde ist König, das weiß man, seitdem bzw. wenn man das Sams gelesen hat. Aber wie unangenehm es sein kann, König zu sein, stand dort nicht; in einer Marburger Kneipe kann man es jedoch erleben.
Das alles liegt an einer einzelnen Person; - und so viel Verständnis wir aufbringen, als wir sie zum ersten Mal erfahren, so viel Unmut ergreift uns doch, denn es gelingt ihr, jede Bitte nach einer Serviette, einem weiteren Kaffee oder dem Salzstreuer nach einer groben Unhöflichkeit aussehen zu lassen. Und tatsächlich traut man sich kaum noch, etwas zu bestellen.

Da Wahrnehmung etwas sehr subjektives ist und Stutenbissigkeit auch zwischen zwei sich vollkommen fremden Frauen geschehen kann, geben wir ihr Zeit.
Zeit für Entwicklung.
Wir üben uns in Verständnis, in Geduld.
Und kommen zwei Wochen später wieder, nicht weil wir die Nase etwa so entsetzlich hoch in der Luft tragen und uns anmaßen, sie zu beurteilen, - nein, wir haben Hunger.
Und Pech.
Denn wir warten satte 50 Minuten auf unser Essen, unser georderter Kaffee wird vergessen, wir sitzen und warten. Am Nebentisch folgt die Vorspeise dem Hauptgericht und die Verdauung unserer Nachbarn wird auf eine harte Probe gestellt. Ein anderer Tisch voller Studenten erhebt sich schließlich und geht. Sie haben beinahe zwei Stunden auf ihr Essen gewartet, - aber nichts gegessen. 
Was ist da los. Hier sah es einmal anders aus.

Nachdem wir bezahlt haben, beschließen wir, hier nie wieder hinzugehen; wir beschließen es mit der gleichen Ernsthaftigkeit, mit der man zu Silvester beschließt, nie wieder zu rauchen, oder weniger Süßigkeiten zu essen. Wir versuchen, das Positive in dieser Enttäuschung zu erkennen, und trösten uns mit dem Gedanken an ein dickes Portemonnaie aufgrund kulinarischer Enthaltsamkeit.
Aber wir ärgern uns.
Das Frühstück, das eigentlich einen ganz entspannten Sonntag einleiten sollte, hat uns schon um 12.23 Uhr zu einem emotional überforderten Wrack gemacht.  

Monday, November 14, 2011

Die Schizophrenie des Seins

Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist der, dass die Theorie so lange gehaltlos bleibt, bis sie tatsächlich verifiziert wird, bis sie sich ergibt - oder eben nicht. 
Ein weiterer Unterschied ist, dass gewisse Dinge in der Praxis auftauchen können, mit denen man in der Theorie so gar nicht gerechnet hat.

Die Theorie - und auch die Praxis - sagt: zwei Studiengänge zu studieren, ist machbar. 
Es ist möglich, mit ein wenig Vorarbeit und der Bereitschaft, Kompromisse zu finden und einzugehen. Es ist möglich, mit ein bisschen Verzicht, mit bewussten Entscheidungen gegen das Ausschlafen und für durchlesene Nächte, - die man mit toten Klassikern wie Ferdinand de Saussure oder Jean-Jacques Rousseau verbringt. Es sind Entscheidungen gegen die Wissensträgheit und für den Schlafmangel, und manchmal auch für soziale Askese. 
Aber es ist kein Akt der vollkommen Selbstaufgabe, es ist keine absolute Verpflichtung, es ist nicht viel dabei; nur ist es wenig romantisch. 

Was die Praxis aber noch verrät - und die Theorie völlig außer Acht ließ - ist eine weitere Begleiterscheinung des Doppeltätigseins, die weitaus mehr zu Grübeln übrig lässt: das Zweigeteiltsein nämlich. 
Das Abwägen der einzelnen Studiengänge im steten Hinterkopf; das Gefühl, im einen Studiengang nur zu Besuch, im Anderen nur auf der Durchreise zu sein. Der jeweils andere Studiengang erhält für den gefühlten Moment Nebenfachcharakter, und doch zählt auch der momentane Grund zur Anwesenheit nur halb. 
Es ist eine binäre Zwickmühle, ein Hin und Her, ein Ping-Pong-Spiel zwei magnetischer Felder und der Student hüpft. 

Es ist schwer loszukommen von dem Gefühl,  nicht 100%ig zu der Masse im Hörsaal oder Seminarraum zu gehören. Und es ist noch schwerer, zu vergessen, dass es Fachbereiche ohne Anwesenheitspflicht gibt, wenn auf zwei Fehltermine in der Anwesenheitsliste ein großes X folgt. Mit einem Male stellt die eigene Wahrnehmung sich Beine und stolpert kurz darauf über dieselben; in Linguistikveranstaltungen erscheint Anthropologie purer Esoterik gleich; in Ethnoseminaren hingegen wirken die Ausmaße der Kulturwissenschaften aufs Neue und das Erlernen frikativer Laute scheint mit einem Male unbedeutend im Spiegel des Weltgeschehens. 

Nicht bewusst geschieht diese innere Zwietracht, diese Schizophrenie des Seins; viel eher leise schleichend hinterlässt sie einen bitteren Nachgeschmack und den Wunsch, doch endlich zu wissen, wohin man eigentlich gehört. 
Dabei geschieht der Unterschied doch beiläufig; und entscheiden muss ich mich glücklicherweise auch nicht mehr, denn die Entscheidung ist schon längst gefallen, - auf beide Studiengänge, und auf ein Stückchen Schizophrenie bei all der Horizonterweiterung. 

Tuesday, November 8, 2011

Der Marburgblues

Manchmal geschieht er; der Marburgblues.
Wenn die Stadt zu klein wird und die Oberstadt klaustrophobische Züge annimmt; wenn man plötzlich glaubt, zu wissen, dass man diesen Ort nie wieder verlassen wird und Gefahr läuft, sich zu verlieren; wenn all die Schönheit nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass November ist, dass anderswo jetzt Sommer ist. 
Wenn kein Bedarf besteht, verwunschenen Gassen zu folgen und der Höhepunkt des Tages eine heiße Schokolade ist. Wenn man mit einem Male begreift, was es bedeutet, nicht in Berlin zu sein, und dass das einzig Mondäne hier der Komplex des Cineplex ist.
Wenn jeden Tag Sonntag ist, aber kein Tatort kommt. 

Wenn Frankfurt zu weit weg liegt und nichts am Bahnhof nach Aufbruch aussieht.
Wohin man auch blickt: überall Blues. 
Wenn zwei Studiengänge nicht genug sind, um einen Job zu bekommen.

An einem Montag im November, wenn man plötzlich bemerkt, dass die Bäume ihre Blätter verloren haben und man sich fragt, wann genau es geschah.
An einem Freitag um halb elf, wenn das Wochenende beginnt und freie Zeit zur Leere wird.
Im Wintersemester, wenn die gebräunte Sommerhaut langsam verblasst und immer mehr französischem Camembert gleicht.

Und wenn man weiß, dass es vermutlich überall genau so wäre, dass der Blues überall geschieht, und doch mit der Trotzigkeit eines Kindes darauf besteht, dass das alles an Marburg liegt.
Denn Marburg ist klein.

Saturday, October 29, 2011

Erasmus in Salzburg

Aleksandar Zekic verbringt das diesjährige Wintersemester in Salzburg. Der Geschichtsstudent erklärt, warum es gerade Salzburg wurde, warum es ihn ausgerechnet nach Österreich zog, und was Erasmus eigentlich bedeutet.

Aleksandar, du hast dich für ein Erasmus-Semester entschieden. Warum?
Aleksandar: Ich denke, dass in der heutigen Zeit der Austausch von Wissen und Erfahrungen in der internationalen Bildungsgemeinschaft eine enorme Bedeutung innehat. Dies dient natürlich nicht nur der späteren Aussicht auf bessere Chancen in der Berufswelt, sondern auch der persönlichen geistigen Bereicherung.
Erasmusstudent Aleksandar Zekic

Warum Salzburg? Warum Österreich?
Aleksandar: Wer einmal in Wien oder Salzburg war, der wird die Fülle der Kultur in diesen Städten nicht glauben können. An jeder Straßenecke strömt dieses Gefühl zwar nicht aus der Erde, aber aus den vielen Kaffeehäusern, aus den Instrumenten der Straßenmusiker und den Gesichtern der Menschen. Hier ist noch eines der letzten Stücke des alten Europas erhalten.

Österreich ist kein typisches Erasmus-Land für deutschsprachige Studenten. Haben dich andere Länder wie Italien oder Spanien nicht gereizt?
Aleksandar: Es sind schöne Länder, keine Frage. Aber jeder geht in das Land, das ihn am meisten reizt,  - und natürlich habe ich einen Fabel für Österreich, seine Kultur und seine Landschaften. Sicherlich liegt es nahe, dass mir die Sprache hierzulande die wenigsten Probleme bereitet. Doch ein Erasmus-Aufenthalt sollte als allerletztes so etwas wie ein Sprachkurs sein, sondern viel eher auf die Qualität der Lehre ausgerichtet sein. In Salzburg zum Beispiel ist der Fachbereich Geschichte aufgeteilt - es gibt den Bereich Geschichte, der sich aus der mittelalterlichen, frühneuzeitlichen und neuesten Geschichte zusammensetzt, und es gibt die Altertumswissenschaften. Diese setzen sich aus der Antiken Geschichte, der Altphilologie und der Archäologie zusammen. Dementsprechend ist auch zu erwarten, dass in Österreich möglicherweise eine andere Herangehensweise an verschiedene Themen an den Tag gelegt wird. 

Und wo sitzt du? Welcher Teil der Geschichte interessiert dich?
Aleksandar: Mich interessiert die Alte Geschichte.

Du bist nun schon seit dem 23. September dort, der Universitätsalltag hat bereits angefangen.  Fühlst du dich schon geistig bereichert?
Aleksandar: Das, was ich bisher gesehen habe, ist sehr gut. Die Atmosphäre hier ist einmalig. Mein Fachbereich zum Beispiel ist direkt in der Residenz des Erzbischofs gelegen, direkt im Zentrum. Die Verbindung der Geschichte Salzburgs mit der heutigen Zeit ist so stark, dass ich nur aus den Fenster zu schauen brauche, und bereits die am zentralen Platz stehenden Fiaker sehen kann.

Ist das in Marburg nicht so?
Aleksandar: Nein. Zwar ist die Atmosphäre zum Studieren in Marburg - Kommilitonen und 
Lehrpersonal - sowie die auf die Studenten zugeschnittene Stadt unvergleichlich, doch  
die Ästhetik der Lehrgebäude bildet einen starken Kontrast zu der Schönheit Salzburgs.

Noch bis Ende Februar 2012 wird Aleksandar in Salzburg sein. 
Alle  diejenigen, die an dieser Stelle neugierig geworden sind und sich für das Erasmus-Programm der Marburger Philipps-Universität interessieren, finden hier mehr dazu. 

Qualität ist ein Käsebrot

Es ist Mittwochnachmittag an einem sonnigen Herbsttag Ende Oktober; draußen ist es kalt, obwohl die Sonne sich ziemlich anstrengt und nach allen Möglichkeiten strahlt; aber sie schafft es nicht und wir frieren. In der Phil Fak jedoch, im Hörsaal 01, herrschen tropische Temperaturen.
Es ist wieder einer dieser Tage, an denen eine dieser Veranstaltungen stattfindet, die den doppelten Jahrgang und die Wehrpflichtbefreiten mit einem Male sichtbar macht. Als hätte man einen Indikator über sie gekippt, als leuchteten sie alle plötzlich in grellem pink. Überall sind sie, sitzen auf den Stühlen, auf den Fensterbänken, auf dem Boden. Neben mir.

Es ist das erste Mal, dass  ich in einer Veranstaltung auf dem Boden sitzen muss. Ich komme gerade aus einem Anthropologie-Seminar, wo wir zu sechst (inkl. Dozent) ganz locker über musikhistorische Zusammenhänge sprachen. Sogar Instrumente wurden uns in die Hände gedrückt. Aber noch nicht einmal die Flöte könnte man hier unter den knapp 300 Anwesenden herumgeben, ohne dass sie nicht erhebliche Schäden mit sich tragen oder gar verschwinden würde.

Es geht um die Grammatik des Deutschen. Und das scheint heute sehr viele zu interessieren. Vorne kämpfen zwei Dozentinnen um die Aufmerksamkeit der tobenden Menge, die sich piekt und schiebt und sich gegenseitig die Ellen in die Seiten drückt. Das Volumen des Hörsaals ist schon längst erreicht, Missmut und Stagnation machen sich breit.

Und die beiden Dozentinnen, die trotz Lärm und Rascheln und Flüstern ihre Folien durcharbeiten und Strukturen und Verbformen erklären, können so gut sein wie sie wollen; die Qualität der Lehre leidet gerade ganz offensichtlich. Denn wenn die Butter doppelt so dick ist wie das Brot, und der Käse doppelt so dick ist wie die Butter, dann kann das Brot so dick sein wie es will. 
Die Cleveren unter uns warten auf die Anwesenheitsliste, unterzeichnen mit einer geschmeidigen Handbewegung, verlassen den Raum und treten ins Leere. 

Sunday, October 16, 2011

Pure Vernunft darf niemals siegen. Ein Erklärungsversuch.


Es scheint gute studentische Tradition zu sein, sich in der ersten Woche des Studiums derart daneben zu benehmen, dass zumindest das erste Semester als Zustand peinlicher Berührung in Erinnerung bleibt. Dies setzt voraus, dass man den Höhepunkt der Einführungswoche – die Stadtrallye nämlich – in einem Zustand geistiger Umnachtung absolviert. 

Planlos in der Lahn
An dieser Stelle kann darauf bestanden werden, dass es immer leichter sei, ja zu sagen, als kostenfreiem Alkohol zu widerstehen; dass man kein Spielverderber sein wolle; dass man Fehler machen müsste, um zu wissen, was richtig ist; und dass der Ernst des Lebens noch schnell genug komme, spätestens nämlich in der Vorlesung zur Linguistik des Deutschen I.
Genau so kann aber auf wüste Erklärungsversuche verzichtet werden, denn nackte Körper und alkoholgesteuerte Triebwesen sah der Marktplatz in diesen Tagen nicht zum ersten Mal.
Das Ausschweifen der Stadtrallye wird oft als Versehen verkauft, - aber um das Kind beim Namen zu nennen, ist es doch vielmehr Grund der Veranstaltung, während das Absolvieren verschiedener Stationen viel mehr Vorwand als tatsächliche Aufgabe ist. 

Als jemand, der bereits die ein oder andere Stadtrallye beobachtet und mitgemacht hat, erschien ich am gestrigen Tage mit möglichst vielen Kleidern und ordentlich etwas im Magen. 
Und während sich das Team der B.A. Nausen (man merkt es: hier spricht der Fachbereich 09) langsam auf den Weg machte, um Aufgaben zu erfüllen und Flaschen zu leeren, machten sich die kulturwissenschaftlichen Lehren aus den vergangenen Semestern bemerkbar; nämlich die Frage nach dem wozu? Was ist es, das so lange in uns schlummert, und scheinbar nur in der OE zum Vorschein kommt? 

Im Müllsack: Opfer einer Kleiderkette
Was bringt uns dazu, Wettrennen im Tretboot zu fahren, Huckeback Slalom zu laufen und Sackhüpfen zu spielen, nur um im Anschluss den Alkoholpegel derart steigen zu lassen, dass das Meistern der folgenden Aufgaben weitaus schwerer ausfällt? 
Denn, und das muss an dieser Stelle doch einmal gesagt werden, wer wirklich clever ist, trinkt so wenig wie möglich und hüpft und tritt und läuft schneller als alle anderen Voll- oder Halbtrunkenen. 

Sicherlich mag die Freude über einen möglichen Erfolg demnach trüber ausfallen als ein tatsächlicher Siegesrausch. Und gewiss, - pure Vernunft darf niemals siegen.
Denn bei der Stadtrallye herrschen andere Gesetze; hier ist clever, wer nackt in die Lahn springt oder möglichst viele Plastikbecher Sangria verträgt, - Ruhm und Ehre verdient man sich nicht durch Intellekt, sondern herausstechende Leistungen, die im Verhältnis zum Pegel gemessen und anerkannt werden. 
Und wer einen seiner ersten Nachmittage halbnackt im Marktbrunnen verbringt, dem sei auch eher geraten, so betrunken zu sein, dass er / sie sich nicht mehr daran erinnert. 

ein Ei sicher und komplett zum Marktplatz zu
tragen, wird in der OE zur Herausforderung
Denn tatsächlich wurden dementsprechend alle Klischees bedient: wer am Donnerstagnachmittag gegen 17.00 Uhr die letzten Sonnenstrahlen eines gütigen Oktobers in der Marburger Oberstadt genoss, kam gleichzeitig in den Genuss das Ergebnis einiger Stadtrallyes zu begutachten: während die Geographen in Gozilla-Kostümen über den Platz hüpften, scharrte sich eine Gruppe von Fremdsprachlichen Philologen freizügig im Brunnen der Oberstadt. Trafen jene Parteien aufeinander, wurde in guter steinzeitlicher Tradition gebrüllt und gesprungen, bis der eindeutig stärkere Affe ausgemacht wurde. 
Während die Menge tobt, Wasser und Alkohol spritzen und das Publikum johlt, stellt sich dem Kulturwissenschaftler erneut die Frage nach dem Warum. Und aus der Ferne betrachtet, sind die gleichen Symptone zu erkennen, die auch den Menschen im Rheinland in den Wahnsinn treiben: wie im Kölner Karneval vergessen wir uns, lassen das Animalische zum Vorschein kommen, - und zwar auf Knopfdruck. 

Die OE, ein Ableger des Faschings. 
Damit sei es getan - und auch erklärt, warum der prüde Westfale sich bei dieser Show die Rolle des teilnehmenden Beobachters vorenthielt und einzig Zuschauer blieb. 

Wednesday, October 12, 2011

Oh, weh. O-E.

Mit Anthropologie ist nichts zu machen. 
Aus Anthropologen werden Arbeitslose. 
Am Fachbereich 03 sind alle faul und niemals anwesend.

10.00 Uhr am Marktplatz:
 Regen und Alkohol
Es ist tatsächlich ein hartes Schicksal, einen Studiengang zu studieren, den die wenigsten buchstabieren können und die meisten für unnötig halten. Verlassen wir Ethnologen und Anthropologen unsere Institute, stoßen wir auf eine Welt des Unverständlichen, auf Fragen von Menschen, die etwas studieren, mit dem sie später auch noch Geld verdienen.

Um zahlreichen Umschulungen und Fachlichkeitsbehauptungen (und blöden Sprüchen) in späterer Zukunft aus dem Wege zu gehen, nahm ich mir die Freiheit, meine eigene Fachlichkeit zu erweiteren; anhand eines zweiten Studienganges. 
Ja, ein zweiter Studiengang, - kein Wechsel, das sei doch noch einmal betont.
An dieser Stelle reagieren viele beinahe empört. 
Ob das denn möglich sei.
Ob es nötig sei, fragt niemand.
Nun, einen zweiten Bachelor parallel abzuschließen, ist für Studierende des Fachbereich 03 nichts Ungewöhnliches. 

Und so kommt es, dass es auch in diesem Wintersemester 2011 / 2012 eine Einführungswoche für mich gibt; eine Woche, in der getanzt und getrunken wird, in der man sich kennen lernt und eine Idee von dem bekommt, was schon bald das Leben füllt.
Vielleicht. 
Um 10.00 Uhr am Montagmorgen ist der Hörsaal 01H01 der Philosophischen Fakultät voll von Studierenden der Bachelor Deutsche Sprache und Literatur, Germanistik, Medienwissenschaften und Sprache und Kommunikation.
Einen Platz haben die wenigsten, denn die Sitze sind hier tatsächlich in der Unterzahl; es dauert, bis die Fachschaft sich das Wort verschafft. Ein kurzer Einstufungstest soll die Stimmung heben, doch es ist stickig und der Scherz wird nicht verstanden; darüber kann auch der architektonisch einmalige Charme der Phil Fak nicht hinweg täuschen. 

Etwas später an diesem Tag und an einem anderen Ort, sieht all dies schon anders aus; mit knapp neunzig weiteren aufgeregten Erstis sitze ich in einem Marburger Kaffee und erlebe, wie sich mein Alter bemerkbar macht, - bzw. mich bemerkbar macht.
Barbara, schallt es über den Tisch, und ich brauche Zeit, bis ich die dazugehörige Person geortet habe. Barbara, wann hast du Abitur gemacht? Du hast doch bestimmt ein FSJ gemacht, oder zwei …?
Festung des Geistes: unverwüstlich
trotzt die Phil Fak dem Wetter
Dass mir derart groß 22 auf der Stirn steht, während mein Umfeld zarte 18 Jahre zählt und gerade frisch von der Schule kommt, war mir nicht so sehr bewusst. 
Ich muss mich erklären, warum ich immer noch hier bin, warum ich nun auch noch Sprache und Kommunikation studiere. Und mit der Zeit und mit den Gläsern werde ich immer mehr zum Veteran, der aus einem vergangenen Leben berichtet, der weiß, wo man hier was trinken kann, der Erfahrungen von sich gibt und Semester vorkaut. Ich erzähle Menschen aus Köln und Berlin, dass Marburg gar nicht so klein ist, beruhige Menschen aus München, dass das Wetter gar nicht so schlecht ist, hier in Marburg, wo sich in diesen Tagen Regen und Nebel sammeln. 
Um zehn beschließe ich, nach Hause zu gehen, denn dann wird es Zeit für Menschen meines Alters. 

Ein wenig skeptisch bin ich; ob es das richtige ist. Ob ich wirklich so alt aussehe. Und ob ich nicht übertreibe.  

Friday, September 9, 2011

BlogSchokolade vom Feinsten

… gibt es an dieser Stelle schon bald in regelmäßiger Großzügigkeit zu verteilen.

Mit dem nahenden Wintersemester verabschieden wir uns von romantischen Visionen einer nicht gesehenen Jahreszeit, von dreitägigen Schlossfesten und von Nachmittagen im Park. Wir vergessen die kaugummizähe Langeweile der Semesterferien und die in plötzlicher Eile verfassten Hausarbeiten; auf Kurz oder Lang blicken wir dem Ende des Jahres entgegen. Und doch soll und wird dieser Blog keine apokalyptischen Züge annehmen: viel eher wird von einem zweiten Studiengang die Rede sein, von neuen Herausforderungen, Entdeckungen und den ganz normalen Absurditäten des Alltags.

Warum Schokolade?
Weil es Winter wird.
Weil kostenlose Endorphine keine Selbstverständlichkeit sind. 
Weil man ein Studium ohne Schokolade weder anfangen noch beenden sollte. 

Und so begrüße ich jede_n ganz herzlich bei dieser literarischen Verköstigung auf meinem neuen Blog, ganz egal, weshalb es euch auf diese Seite trieb. Bedient euch, bringt euch Gesellschaft mit und genießt.